Auf Einladung von „Die Rechte“ und NPD: Holocaust-Leugner referierte in Hamm


via Antifa Hamm

Am Samstag, den 20. September, referierte der verurteilte Holocaust-Leugner Ernst Zündel in Hamm, wie „Die Rechte Hamm“ und der NPD-Kreisverband Unna/Hamm übereinstimmend berichten. Der seit 1957 in Kanada lebende Neonazi Zündel gehört zu den international bekanntesten Geschichtsrevisionisten, der die Existenz der Gaskammern in Auschwitz leugnet. 2007 wurde er vom Landgericht Mannheim wegen Volksverhetzung zu 5 Jahren Haft verurteilt. NPD und „Die Rechte“ bezeichnen den Auftritt Zündels in Hamm als „ganz besondere Ehre“, behaupten aber die Veranstaltung hätten nicht sie, sondern ein „überparteilicher Verein, der sich für geschichtliche und politische Aufklärung engagiert“ organisiert. Nach Ansicht der Antifaschistischen Aktion Hamm ist dies eine durchsichtige Schutzbehauptung. Tatsächlich habe es sich bei dem Vortrag um eine der monatlichen Schulungsveranstaltungen gehandelt, welche die NPD Unna/Hamm seit vielen Jahren organisiert und die sie seit Sommer 2012 auch in Hamm durchführt.

Um Gastwirte zu täuschen, würden Räumlichkeiten unter Tarnnamen wie „Hellwegverein“ oder „Arbeitskreis für Geschichte und Kultur“ angemeldet. Zu den Veranstaltungen reisten Neonazis aus ganz Westfalen an. Die NPD Unna/Hamm und die verbotene „Kameradschaft Hamm“, die Vorläuferorganisation von „Die Rechte“, haben bei der Organisation der Schulungsveranstaltungen stets eng zusammen gearbeitet. So machte die Antifa Hamm im August 2012 eine Veranstaltung im Neonazi-Zentrum an der Werler Straße publik, auf der die Holocaust-Leugnerin und ehemalige Vorsitzende des verbotenen „Vereins zur Rehabilitierung des wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“ Ursula Haverbeck referierte. Nach dem Verbot der „Kameradschaft Hamm“ fanden diese Veranstaltungen im Neonazi-Zentrum am Kentroper Weg statt.

„Die Einladung des Holocaus-Leugners Ernst Zündel zeigt erneut, dass die ‘Die Rechte’ eine neonazistische Ideologie offensiv propagiert. Es ist abstoßend, den millionenfachen Massenmord an den Jüdinnen und Juden im Zweiten Weltkrieg zu leugnen. Das Leid der Opfer wird von den geistigen Nachfahren der Naziverbrecher verhöhnt“, so Michael Tillmann, Sprecher der Antifa Hamm. „Dies unterstreicht noch einmal, wie wichtig es ist sich den Neonazis in Hamm in den Weg zu stellen. Wir rufen alle Hammer Bürgerinnen und Bürger auf, sich am 3. Oktober an den Aktionen gegen den Aufmarsch von ‘Die Rechte’ zu beteiligen“, so die Antifa. Um 12 Uhr wird eine Demonstration gegen Rechts am Hammer Hauptbahnhof starten.