Viel Polizei, eine Hand voll Rechter und Beten das es aufhören mag. Das ist die Bilanz des Freitag Abends in der Unnaer Innenstadt. Etwa 20 Neonazis demonstrierten in der Stadt, während vor der Katharinenkirche ein „Friedensgebet“ stattfand.
“Für Frieden und gegen gar nichts”, umschreibt der Hellweger Anzeiger die Devise. Gut 200 Menschen hatten sich am Freitag Abend auf dem Rathausplatz versammelt, um gemeinsam ein Friedensgebet zu sprechen. Mirko Dürer, Pressesprecher der Antifa United: „Die Neonazis bekamen davon leider nichts mit. Die Gelegenheit, den nur 50 Meter entfernt marschierenden Neonazis ihre Ablehnung zu zeigen, haben die Betenden verpasst.“
Eben diese Neonazis zogen von ihrem Startpunkt am alten Busbahnhof im Kreis über die Platanenallee, Parkstraße und Hammer Straße wieder an ihren Ausgangspunkt zurück. Vom angekündigten Fackelmarsch war allerdings wenig zu sehen. „Bereits im Vorfeld wurde den Rechten das Mitführen von Fackeln untersagt,“ erklärt Dürer. „Und auch der Begriff Marsch ist bei dem traurigen Aufgebot eher fehl am Platz.“
Trotz der Polizeiabsperrungen gelangten an mehreren Stellen Gegendemonstrant_innen an die Route des Naziaufmarsches. Auch ein Transparent mit der Aufschrift „No Nazis“ wurde an einem Haus entlang der Route aufgehängt. „Wir freuen uns über die Aktionen an der Route,“ so Dürer. „Anders als die Organisator_innen des Friedensgebets sind wir der Meinung, dass Neonazis nicht ignoriert werden dürfen.“
Auch abseits der Demonstration waren Antifaschist_innen aktiv. Während des Naziaufmarsches wurden Informationsflyer im Wohnumfeld einiger Neonazis aus Unna Verteilt. Auf den Flyern wurden die Nachbarn der rechten Kader auf die Neonazis in ihrem Umfeld hingewiesen.