Category Archives: Neonazi-Aktivitäten

Auftakt im Prozess gegen Moschee-Brandstifter

Bericht übernommen von NRW Rechtsaußen

Vor dem Landgericht Dortmund begann am Freitag, den 20.04.2012, der Prozess gegen zwei 24 Jahre alte Männer, die im Juli letzten Jahres mehrere Brandstiftungen in Bergkamen begangen haben sollen. Die Staatsanwaltschaft, deren Anklage am ersten Prozesstag verlesen wurde, wirft Martin M. und Björn M aus Bergkamen acht nach einem gemeinsamen Tatplan begangene Brandstiftungen vor.

So sollen sie in der Nacht auf den 23. Juli 2011 außer in zahlreichen Mülltonnen und Papiercontainern auch im Rohbau einer Moschee an der Ernst-Schering-Straße Feuer gelegt haben. Das Innere der Moschee wurde erheblich beschädigt; der Schaden wird auf 50.000 Euro beziffert. Anschließend sollen die beiden mutmaßlichen Täter zur Wohnung des Angeklagten Björn M. gezogen sein. Sie sollen in der Nähe einen weiteren Papiercontainer angezündet und schließlich im Keller des Mehrfamilienhauses ein Feuer gelegt haben. 23 Hausbewohner mussten durch die Feuerwehr evakuiert werden, neun Personen wurden durch Rauchgas verletzt.

Die Staatsanwaltschaft wirft Björn M. zudem vor, am darauf folgenden Wochenende erneut eine Mülltonne in Brand gesteckt sowie in dem von ihm bewohnten Haus die Wohnungstür eines Nachbarn angezündet zu haben. Gegenüber der Feuerwehr und einem Fernsehteam hatte sich der zur Tatzeit 23-Jährige als Brandentdecker aufgespielt. Wenig später wurde er von der Polizei verhaftet. Björn M. sitzt zurzeit in U-Haft, sein Mitangeklagter ist hingegen auf freiem Fuß.

Nicht nur die Brandstiftung an der Moschee, sondern auch der Hintergrund eines der Angeklagten deuten auf eine politische Motivation der Tat hin. Björn M. war nach eigenen Angaben lange Jahre Mitglied in der NPD und trug bei Neonazi-Demonstrationen das Transparent des „Nationalen Widerstands Unna“, der zeitweise auch über eine „Ortsgruppe Bergkamen“ verfügte.

Der Moscheebau in Bergkamen war zuvor von der Neonazi-Szene thematisiert worden. So schrieb die „Kameradschaft Hamm“ im April 2011, die Moscheen seien „Zeichen einer für uns artfremden Religion und Kultur“ und forderte ein „Nein zum geplanten Moschee-Bau in Bergkamen“. Nach der Verhaftung von Björn M. versuchte sich die NPD um den Kreisverbandsvorsitzenden Hans Jochen Voß zu distanzieren: M. sei aus der Partei ausgeschlossen worden.

Welche Motive zu den Taten geführt haben, soll der Gerichtsprozess nun in den nächsten Wochen klären. Helfen soll dabei auch ein forensisches Gutachten. (DB)

Mehr: Hintergrund-Text der Antifa UNited

Erfolgreicher Protest gegen Nazi-Kundgebung

Es verlief wahrhaftig nicht alles nach Plan für die lokalen Nazis. Eigentlich sollte am Samstag, dem 24. März 2012, in Unna eine Mahnwache des “Nationalen Widerstands Unna” stattfinden. Dank antifaschistischem Protest verlief die Veranstaltung erfreulicher Weise aber nicht wie geplant.

Die Neonazis, die ihre Mahnwache für 13:30 Uhr auf dem Markt angemeldet hatten, waren eher mager aufgestellt: drei Personen hielten ein Transparent, während zwei weitere Personen davor standen und Flugblätter verteilen wollten. Nach einiger Zeit hatten auch die letzten zwei Nachzügler_innen, Jan Borkowiak und Marie Thiel aus Bönen, den Weg gefunden und reihten sich hinter dem Transparent ein. Flugblätter konnten die Neonazis dank Aufklärung und Intervention der Protestierenden so gut wie keine verteilen. Sie beschränkten sich auf schweigendes Warten und erschienen überhaupt recht deplaziert.

25 Menschen beteiligten sich spontan am Gegenprotest und bildeten einen Halbkreis um das Häufchen Nazis, wodurch diesen jegliche Außenwirkung genommen wurde. Mit Hilfe von Transparenten und der Broschüre “Kein Platz für Nazis?!Neonazi-Strukturen im Kreis Unna” sowie im direkten Gespräch wurden die Menschen über das Treiben der Nazis informiert.Um 14:30 Uhr beendeten die Nazis ihre “Aktion” und wurden von der Polizei zum Busbahnhof begleitet, wo sie mit dem Bus nach Unna-Massen abreisten.

Anlass der Nazi-Aktion war die momentane Verhaftungs- und Repressionswelle gegen das im nördlichen Rheinland-Pfalz (RLP) sowie im südlichen NRW aktive “Aktionsbüro Mittelrhein”. Der neonazistischen und gewalttätigen “Kameradschaft” wirft die Staatsanwaltschaft Koblenz die Bildung einer kriminellen Vereinigung vor. Am 13. März wurden 24 Nazis in Untersuchungshaft genommen, unter anderem auch NPD-Funktionäre wie der stellvertretende RLP-Landesvorsitzende Sven Lobeck. Auch die Nazi-Kader Axel Reitz (Pulheim) und Sven Skoda (Düsseldorf) sitzen zurzeit in Haft. Die Neonazis hatten deshalb für den 24. März einen “Aktionstag” ausgerufen, in Wuppertal und Dortmund wurden Kundgebungen abgehalten. Insgesamt fiel die Beteiligung aber sehr dürftig auch. In NRW dürften sich Schätzungen zufolge nicht mehr als 130 Neonazis an Aktionen beteiligt haben.

Wir bedanken uns bei allen Menschen, die so kurzfristig gekommen sind, um die Nazis zu stören. Man darf sich vielleicht schon auf hoffentlich eben so sonnige Samstage in der Unneraner Innenstadt freuen, wenn die lokale NPD im Zuge des anstehenden “Wahlkampfes” ihren Infostand aufklappt. Wir werden da sein!

Hintergrundinfos:
Neonazis planen nach Razzia Aktionstag – NRW Rechtsaußen

Neonaziaufmarsch in Münster

Hier der Artikel der “taz” zu dem Neonaziaufmarsch am 03.03.

BOCHUM taz | Überschattet von Polizeigewalt haben sich in Münster fünf- bis siebentausend Menschen einem Aufmarsch von Neonazis entgegengestellt. Polizisten seien „mit Schlagstöcken, Pfefferspray, Hunden und zu Pferd“ auf BürgerInnen losgegangen, die friedlich gegen die Rechtsextremen protestieren wollten, sagte ein Sprecher des Bündnisses Keinen Meter den Nazis der taz. Ein zur Antifa-Szene zählender Demonstrant wurde bei seiner Festnahme offenbar derart zusammengeschlagen, dass er mit Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma auf die Intensivstation eingeliefert werden musste.

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Neonazis aus Bönen geoutet


Laut der linken Presseplattform “Indymedia-Linksunten” sind in der Nacht des 07.02.2012 auf den 08.02.2012 in Bönen zwei Neonazis geoutet. “Zu diesem Zwecke wurden ca. 75 Plakate verklebt und 200 Flugbläter verteilt. Die Naonazis Jan Borkowiak und Patrick Höing sind nun bei der Nachbarschaft bekannt”, heißt es in dem Artikel weiter.

Fotos der zwei Rechtsradikalen und den ganzen Artikel könnt ihr hier einsehen.

HAM/MS: Keine Homezone für Nazis – Keinen Meter den Nazis!

Für den 03. März kündigt eine kleine Gruppe Nazis, die sich selbst „Nationale Sozialisten Münster“ nennt, einen Aufmarsch durch Münster an. Bereits 2006 konnten durch Blockaden von Anwohner_innen und antifaschistischen Initiativen die Nazis daran gehindert werden, durch Münster zu spuken. Beide Male hatte es sich nach wenigen Metern ausmarschiert.
In Münster bestehen gute antifaschistische Strukturen und zivilgesellschaftliche Initiativen, die es den Nazis bislang unmöglich gemacht hat, sich zu etablieren. Das soll auch in Zukunft so bleiben!

Das Bündnis „Keinen Meter“, ein Zusammenschluss von gewerkschaftlichen, zivilgesellschaftlichen und religiösen Gruppen, antifaschistischen Initiativen und politischen Parteien aus Münster, will deshalb am 3. März gemeinsam mit vielen Menschen dafür sorgen, dass die Neonazis keinen Meter laufen. Dieses Ziel soll in gemeinsamen Aktionen erreicht werden, die auch von der Antifa UNited unterstützt werden. Das Bündnis zeigt sich solidarisch mit allen, die sich den Neonazis und ihrer rassistischen Hetze entgegen stellen. Wir werden den Neonazis zeigen, dass wir sie weder in Münster noch anderswo dulden.

Die Münsteraner Nazis waren jedoch schon immer auf Hilfe von außerhalb angewiesen, die sie vor allem von der Kameradschaft Hamm (KSH) bekommen haben. Die dortige Naziszene ist, anders als in Münster, eine über Jahre gewachsene. Die KSH gründete sich Anfang 2003 und war später Teil des Aktionsbüro Westdeutschland. Bis 2006 fanden insgesamt neun Kundgebungen statt, dann wurde es aufgrund der Inhaftierung des Kameradschaftsführers Sascha Krolzig ruhiger um die Szene. Doch vor allem in den letzten zwei Jahren tritt die Kameradschaft wieder stärker auf.

Die Situation in Hamm ist ein gutes Beispiel dafür, dass Rassismus und rechtes Gedankengut nicht durch Ignoranz zu bekämpfen sind. Ein konsequentes Eintreten gegen rechts muss auch immer der Weg auf die Straße sein! In Hamm wird es eine antifaschistische Vorabenddemo gegen die Nazis geben.

Kommt deshalb am 02.März nach Hamm(Westf.) und am 03.März nach Münster! Setzen wir erneut ein starkes Zeichen gegen jeden Rassismus und soziale Ausgrenzung!

Ob in Partei, freien Kräften, am Stammtisch und erst Recht auf der Straße,
Keine Homezone für Nazis!
Keinen Meter den Nazis!

Zur Unterstützung der Hammer und Münsteraner Antifaschist*Innen wird es in Kamen am Ende des Monats einen Vortrag mit Infortmationen über die Gegenaktivitäten und die Vorabenddemo geben. Näheres dazu wir in wenigen Tagen hier oder auf der Homepage des Backyard Café zu finden sein.

Naziaufmarsch in Soest? Verhindern!

Nach der Urteilsverkündung im Prozess um den Messerstich im Anno vor einem Jahr, haben Neonazis aus dem Ruhrgebiet zum zweiten Mal in Folge einen Aufmarsch in Soest angemeldet. Sie versuchen durch die Instrumentalisierung des Todes von Tim K. ihre rassistische Propaganda, getarnt  durch das Herbeihalluzinieren eines „Volkstodes“ und die Angst vor steigender Ausländerkriminalität, in die Mitte der Bevölkerung zu tragen. Continue reading Naziaufmarsch in Soest? Verhindern!

DO: Ausstellung „Opfer rechter Gewalt“

Ab Mittwoch, dem 11. Januar, wird die Wanderausstellung „Opfer rechter Gewalt seit 1990 in Deutschland“ des Vereins Opferperspektive e.V. bis zum 28. Januar in Dortmund zu sehen sein. Veranstalter der Ausstellung in Dortmund ist unter anderem das Forum gegen Rassismus Campus Dortmund (FgR). Der Ausstellungsort ist die Petrikirche in der Innenstadt.

Die Ausstellung porträtiert 156 Menschen, die rechter Gewalt von 1990 bis 2010 zum Opfer fielen. Viele wurden getötet, weil für sie im Weltbild von Rechten kein Platz ist; manche, weil sie den Mut hatten, Nazi-Parolen zu widersprechen. Einige Schicksale bewegten die Öffentlichkeit, viele wurden kaum zur Kenntnis genommen, vergessen sind die meisten. Die Ausstellung ruft diese Menschen in Erinnerung.

Die Ausstellung basiert auf öffentlich zugänglichen Informationen, vor allem auf Zeitungsartikeln. Sie führt auch Opfer auf, die in den offiziellen Statistiken nicht als Opfer rechter Gewalt geführt werden, dazu gehören auch die Dortmunder Opfer. Stefanie Gomez vom FgR dazu: „Wie wichtig die Beschäftigung mit dem Thema rechter Gewalt ist, zeigen die erst kürzlich bekannt gewordenen Morde des NSU. Aber auch abseits davon gab und gibt es rechte Gewalt. Mit der Ausstellung wollen wir einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung leisten.

Das FgR will mit der Ausstellung nicht nur auf die menschenverachtende Gewalttätigkeit der Rechten aufmerksam machen, sondern auch auf den Umgang mit den Opfern hinweisen. Die Opfer werden oftmals als Zufallsopfer, oder wie im Fall der NSU-Morde gar mit der Einstellung „selber schuld“ behandelt. Dass es dabei potentiell jeden treffen kann, der nicht in das Weltbild der Neonazis passt, mussten viele Dortmunder bereits erfahren. Beispielhaft sei der Wegzug einer Familie aus Dortmund-Dorstfeld oder die wiederholten Übergriffe auf die Kneipe „Hirsch-Q“ in der Dortmunder Innenstadt zu nennen. „Rechte Gewalt ist in Dortmund Alltag, diese traurige Wahrheit bekamen vor Kurzem auch zwei Jugendliche zu spüren, die auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt von Mitgliedern der Skinhead-Front Dortmund-Dorstfeld brutal zusammen geschlagen wurden.“ so Gomez weiter.

Die Ausstellung wird vom Forum gegen Rassismus Campus Dortmund in Kooperation mit der Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie der Stadt Dortmund und der Arbeitsstelle Jugend & Demokratie des Dortmunder Jugendrings gezeigt. Sie wird in der Petrikirche dienstags bis freitags von 11 Uhr bis 17 Uhr und samstags von 10 Uhr bis 16 Uhr zu sehen sein. Zudem wird es begleitende Diskussions- und Vortrags-Veranstaltungen geben. Für Schulklassen und Jugendgruppen bietet der Jugendring Dortmund/Arbeitsstelle Jugend und Demokratie Führungen durch die Ausstellung an. Diese Führungen werden von jungen AusstellungsbegleiterInnen durchgeführt. Es wird ein Kostenbeitrag von 20€ erhoben. Informationen zu den Führungen und Buchungen unter: 0231 – 4775611 oder E-mail: info (ät) demokratie-do.de.

UN/DO: Voß neuer Chef der „Christen in der NPD“

via NRW rechtsaußen

Veröffentlicht am 8. Januar 2012 vonrpre

UNNA/DORTMUND – Hans-Jochen Voß, Vorsitzender des NPD-Kreisverbandes Unna/Hamm, hat eine weitere Funktion in seiner Partei übernommen. Einfluss ist damit freilich nicht verbunden: Der „Arbeitskreis Christen in der NPD“, den Voß künftig leitet, spielt parteiintern kaum eine Rolle.

Wenn überhaupt, macht der Arbeitskreis mit seinen Tagungen auf sich aufmerksam. Bei einem dieser Treffen wurde der 63-jährige Voß* bereits am letzten November-Wochenende in sein neues Amt gewählt, wie die NPD-Zeitung „Deutsche Stimme“ (DS) jetzt in ihrer Januar-Ausgabe berichtet.

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Naziaufmarsch am 1. Mai in Dortmund

Via Antifa Union

Wie mehrere Medienportale berichten, haben Dortmunder Neonazis für den 1. Mai dieses Jahres einen Aufmarsch in Dortmund angemeldet. Es ist davon auszugehen, dass es sich dabei um die zentrale 1. Mai-Demo der extrem Rechten in Deutschland handelt. Unter dem Motto „1. Mai – Arbeitsplätze zuerst für Deutsche“ soll der Aufzug nach einer Auftaktkundgebung am Hauptbahnhof durch die nördliche Innenstadt führen. Ein Kooperationsgespräch mit der Polizei stehe allerdings noch aus.

Mehr: blick nach rechts

Naziaufmarsch in Köln? – Läuft nicht!

Alle Jahre wieder… Völkischen Freaks entgegentreten.
Nazi-Aufmarsch am 10.12.11 in Köln-Kalk verhindern!

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Nazis, Verfassungsschutz, „Staatskrise“. Ausgerechnet jetzt, wo in
medialen und politischen Debatten der BRD die schockierte Erkenntnis
kursiert, dass Nazis in Deutschland (noch immer) morden. Ausgerechnet
jetzt, wo Presse und Politik der BRD immer noch den Skandal um die
staatlich organisierte Schützenhilfe des Verfassungsschutzes für den
„Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) verarbeiten. Inmitten
dieser heißgekochten Situation über staatliches Versagen bei der
„Überwachung“ von Rechtsradikalen planen Nazis der „Freien Kräfte
Köln“ (FKK) eine Demonstration, eine „Revanche“ gegen die öffentliche
Stimmung und natürlich für „Volkstreue und Vaterlandsliebe“.
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