Category Archives: Antifa-Aktionen

Infoupdate #4: Demo findet statt

Klage erfolgreich ++ Polizei rudert zurück ++ Demo kann mit leichten Änderungen stattfinden

Nachdem unsere Demonstration gestern durch die Polizei faktisch Verboten wurde, haben wir heute morgen beim Verwaltungsgericht Klage eingereicht. Als sich abzeichnete dass das Gericht in unserem Sinne entscheiden wird, war die Polizei schließlich doch bereit über eine Route in der Innenstadt zu verhandeln.

Unsere Demonstration wird weitestgehend entlang der angemeldeten Route verlaufen. Treffpunkt ist nicht mehr der Bahnhofsvorplatz, sondern der Platz vor der Post, etwa 100m weiter. Von dort laufen wir eine Route an mehreren Stolpersteinen vorbei, wo wir an Unnaer Bürger erinnern werden, die Opfer des Nationalsozialismus wurden.

Die Neonazis treffen sich unterdessen am alten Busbahnhof und werden von da eine bisher unbekannte Route laufen. Der Stand der NPD findet weiterhin auf dem Markt statt, wo auch unsere Demonstration vorbeigehen wird.

Kommt um 17:30 zum Platz vor der Post.
Den Naziaufmarsch zum Desaster machen!

Infoupdate #2

++Kooperationsgespräch gescheitert++weitere Veranstaltungen in der Innenstadt++Wir bleiben dabei: 17:30 am Bahnhof++

Für die Demonstration gegen den Naziaufmarsch hat heute in Unna ein Kooperationsgespräch mit der Polizei stattgefunden. Leider kann von Kooperation auf Seiten der Polizei keine Rede sein. Mit der Begründung, es würden Ausschreitungen erwartet, wurde uns eine Demonstration in der Innenstadt untersagt.

Proteste gegen Nazis am 29.08.2009
Bild: Derwesten.de

Den Behauptungen der Polizei widersprechen wir und weisen sie entschieden zurück. Im Kreis Unna gibt es eine lange Tradition von erfolgreichen und friedlichen Veranstaltungen gegen Nazis. Wir stehen auf dem von Gerichten festgestellten Rechtsstandpunkt, dass ein Protest in Hör- und Sichtweite von rechten Demonstrationen ein Recht ist. Die Vergangenheit zeigt, das solche Veranstaltungen durchaus ohne Gewalt ablaufen, bespielsweise am 29. August 2009 in Kamen.

Nazis nach dem Überfall am 14.03.2010
Bild: Derwesten.de

Die Gewalt geht von den Nazis aus. Zahlreiche Anschläge auf Parteibüros oder Überfälle auf Veranstaltungen wie am 14.. März 2010 in Kamen zeigen dies. Besonders perfide ist es, dass die Polizei versucht, gerade den Überfall in Kamen als Beleg für gewalttätige Auseinandersetzungen heranzuziehen. Hier hat die Polizei massiv darin versagt, eine antifaschistische Veranstaltung trotz Vorwarnung vor dem Angriff von knapp 40 Neonazis zu schützen. Dass dort nichts schlimmeres passiert ist liegt allein am entschlossenen Handeln der angegriffenen Antifaschist_innen.

Währenddessen gibt es laut Polizei zwei weitere Veranstaltungen am Markt und am Rathausplatz, die als Anlaufpunkte für Proteste gegen den Naziaufmarsch dienen. Weitere Infos dazu folgen in Kürze.

Wir halten an unserer Demonstration fest. Sollte die Polizei tatsächlich ein Verbot erlassen, werden wir Klagen, und sind zuversichtlich, dass die Gerichte unserer Ansicht folgen.

Kommt am 30. September um 17:30 nach Unna. Dem Naziaufmarsch entgegentreten!

Infoupdate #1

Wie auch die Lokalpresse und die Polizei mittlerweile mitbekommen haben, soll am 30.09. (Freitag) in Unna ein Naziaufmarsch stattfinden. Der “Nationale Widerstand Unna” (NWU) hat unseren Informationen zufolge eine Demonstration von 19:00 Uhr bis 23:00 Uhr angemeldet. Das Thema der Demonstration ist identisch mit dem des Naziaufmarsches am Tag darauf in Hamm: “Den deutschen Volkstod stoppen”. Mit dieser, vor allem im Ruhrgebiet betriebenen ‘Volkstod’-Rhetorik versuchen die Neonazis nicht nur an gesellschaftliche Diskussionen über den ‘Geburtenrückgang’ anzuknüpfen, sondern zielen auch auf völkische und nationalistische Reflexe in der Bevölkerung.Mittlerweile wurde auf dem Blog des NWU auch ein Aufruf veröffentlicht.

Wie uns ebenfalls bekannt wurde hat der NPD Kreisverband Unna/Hamm für den selben Tag einen Informationsstand auf dem Alten Markt angemeldet. Dieser soll bis zum Beginn der Demonstration dort stehen.

Angemeldet wurde die Versammlung von dem Neonazi Dennis Heumann (1. v.r.). Der 22 jährige Unnaer mit Wohnsitz in der Friedensstraße 19 in Unna-Massen ist seit einiger Zeit ein aktives Mitglied des NWU. Er ist bei fast allen Fahrten zu Demonstrationen, Flyeraktionen oder Ähnlichem dabei. So fuhr er nachweislich gemeinsam mit weiteren Neonazis aus Unna zu Naziaufmärschen nach Stolberg und Dortmund. Bei ihren Auftritten propagieren Heumann und seine Gesinnungsgenoss_innen die “Volksgemeinschaft”, also die nationalsozialistische Vorstellung einer rassisch sortierten Gesellschaft – zuletzt am 3. September in Dortmund.


Gegenaktivitäten

Wärenddessen laufen die Vorbereitungen für die Gegenaktivitäten auf Hochtouren. Für Freitag Nachmittag haben wir eine Demonstration angemeldet. Wir werden uns um 17:30 Uhr am Bahnhofsvorplatz in Unna treffen, um daraufhin gemeinsam um 18:00 Uhr durch die Innenstadt zu ziehen. Wir wollen mit möglichst vielen Menschen zeigen, dass wir in Unna keine Neonazis wollen und das wir ihre abstoßende Hetze nicht unkommentiert lassen. Wir fordern alle Menschen auf, sich unserer Demonstration anzuschließen und sich danach dem Naziaufmarsch lautstark entgegen zu stellen. Lasst uns den Naziaufmarsch gemeinsam zum Desaster machen!

UN: Naziaufmarsch am Freitag

Nicht nur in Hamm sorgt dieses Wochenende ein Naziaufmarsch für Aufregung. Dort findet am kommenden Samstag ein Naziaufmarsch statt, zu der 200 Teilnehmer erwartet werden. Ein breites Bündnis von der SPD-Hamm bis zur Antifa ruft unter dem Motto „Gegen Rassismus und Soziale Ausgrenzung“ zu Protesten auf. Wie diesen Montag bekannt wurde, planen die Rechtsradikalen aus Hamm auch in Unna einen Aufmarsch.
Die Neonazis kündigen im Internet an, dass am Freitagabend auch eine Neonazi-Demonstration durch die Unnaer Innenstadt stattfinden soll. Laut der Sonderseite zum Naziaufmarsch soll der Naziaufmarsch um 19.00 Uhr am Rathausplatz starten.
Es ist unerträglich, dass Neonazis mit ihrer rassistischen und antisemitischen Propaganda durch Unna marschieren wollen. Wenn Neonazis nach Unna kommen und ihre Hetzreden halten dann werden wir uns dem entschieden in den Weg stellen. Wir fordern alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, alle Antifaschistinnen und Antifaschisten auf am Freitagabend lautstarken Protest zu zeigen. Wir werden den Neonazis nicht die Stadt überlassen!
Informationen zu öffentlichen antifaschistischen Aktionen werden auf unserer Homepage angekündigt.

Die Naziaufmärsche in Hamm und Unna sind Teil einer neonazistischen Kampagne, die maßgeblich von der „Kameradschaft Hamm“ organisiert wird. Aber auch die NPD Unna/Hamm unterstützt die Aufärsche. So ist der Unnaer Kreisverbandsvorsitzende Hans Jochen Voß als Redner in Hamm angekündigt. Neben Voß soll auch der wegen der „Bildung eines bewaffneten Haufens“ vorbestrafte Berliner „Nazi-Rocker“ Arnulf Priem, ehemals Kopf der „Kampfgruppe Priem“ sowie der als „Hitler von Köln“ bekannte Neonazi-Führer Axel Reitz sprechen. Teil der Neonazi-Kampagne sind auch Anschläge gegen linksgerichtete Einrichtungen, so wurde unter anderem das SPD-Büro in Hamm attackiert.

Lasst uns Gemeinsam gegen die Naziaufmärsche in Unna und Hamm auf die Straße gehn!
Achtet auf Ankündigungen, kommt nach Unna!
Gemeinsam gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung!

Backyard: Vortrag gegen Naziaufmarsch in Hamm

Via Backyard Café

Für den 01. Oktober kündigt die Kameradschaft Hamm (KSH) einen Aufmarsch unter dem Motto „Stoppt den Volkstod – Wir lassen uns nicht BRDigen“ an. Nachdem Nazis aus Hamm und Umgebung bereits letztes Jahr durch den Hammer Westen unter dem Motto „Das System bringt uns den Volkstod – Freie Völker statt freie Grenzen“ marschieren durften, versucht die hiesige Neonaziszene nun scheinbar, eine jährliche Demonstration im Oktober zu etablieren.
Eine Referentin des Bündnisses “1.Okt” aus Hamm wird daher am 25.09.2011 über die diesjährigen Gegenaktivitätetn gegen den Naziaufmarsch informieren.
Der Vortrag findet am Sonntag im Gal/Die Linke Zentrum in Kamen am Markt 22 statt. Beginn ist um 16:00 Uhr. Alle interessierten sind Herzlich eingeladen.

Anhänger der extremen Rechten oder Menschen die mit dieser sympathisieren, ist die Teilnahme an der Veranstaltung untersagt. Die Veranstalter*innen behalten sich vor, von ihrem Hausrecht gebrauch zu machen.

Polizeirepression am Kamener Bahnhof

Als am vergangenen Samstag um 7.30 Uhr ca. 70 Antifaschst_innen vom Kamener Bahnhof nach Dortmund fahren wollten, um sich an den Protestaktionen und Kundgebungen gegen den Naziaufmarsch zu beteiligen, wurden sie bei diesem Vorhaben von der Polizei stark eingeschränkt.
Diese fuhr knapp 30 Polizist_innen und mehrere Hunde auf, die sich schon lange vor dem eigentlichen Anreisetreffpunkt – der öffentlich beworben wurde – um den Kamener Bahnhof postierten. Als gegen 7.26 Uhr eine größerer, knapp 40 Personen starke Gruppe aus Richtung der Kamener Innenstadt kommend in die Nähe des Bahnhofs kam, wurde diese von knapp 20 Polizist_innen und Hunden ohne Maulkorb in Empfang genommen. Das Auftreten der Polizei war nicht nur in dieser Situation übermäßig aggressiv. In der Folge wurden die Antifaschist_innen dann ‘gekesselt’ und durchsucht, obwohl weder etwas konkretes passiert war noch eine Bedrohung von der Gruppe ausging. Drei Personen wurden willkürlich aus der Gruppe herausgegriffen und mit Gewalt und unter Beleidigungen an ein Polizeiauto gepresst. Knapp die Hälfte der vierzigköpfigen Gruppe musste so aufgrund der Verzögerung die Fahrt nach Dortmund zu einem späteren Zeitpunkt antreten.
Klar ist: das Auftreten der Polizei war absolut unverhältnismäßig und nicht nur im Nachhinein vollkommen unberechtigt. Ziel sollte es offensichtlich sein, so viele potentielle Blockierer_innen wie möglich an der Abreise zu hindern. Anders lässt sich das provokative Agieren, das wohl zu verfänglichem Protest einladen sollte, nicht erklären.
Wir lassen nicht zu, dass unser Protest kriminalisiert wird.
Widerstand gegen Nazis war und ist immer legitim.

Edit: Auch in Dortmund kam es zu massievem Gewalteinsatz der Polizei gegen Demonstrant*innen. Eine Pressemitteilung des Alerta!-Bündnis und einen Bericht von Demonstrationssanitäter*innen findet ihr hier.

Alerta! Anreise aus dem Kreis Unna nach Dortmund

Alle nach Dortmund am 03.09.!

Treffpunkt für die gemeinsame Anreise aus dem Kreis Unna:
07.30 Uhr, Kamen Bahnhof

Aus dem Kreis Unna wird es eine gemeinsame Anreise nach Dortmund geben, die die Beteiligung an den zahlreichen Protestformen am Samstag ermöglichen wird.
Die Antifa UNited unterstützt am Samstag das Alerta!-Bündnis. Das Alerta!-Bündnis hat sich zum Ziel gesetzt, den Naziaufmarsch zu verhindern. Unter dem Motto “Blockieren, Sabotieren, Verhindern” ruft es zu Aktionen gegen die Nazis auf. Dazu wollen wir möglichst viele Menschen auf die Straße bringen und gemeinsam versuchen, die Route an verschiedenen Stellen zu besetzen, so dass ein Aufmarsch der Nazis nicht mehr möglich ist. Das Alerta!-Bündnis organisiert in Dortmund und ganz NRW Anreisegruppen, sogenannte “Finger”, um Menschen die Möglichkeit zu geben, sich an Aktionen zu beteiligen.
Grundlage für dieses Vorhaben ist ein gemeinsames solidarisches Handeln der vielen verschiedenen Antifaschist_innen, die am 3. September auf die Straße wollen. Neben dem Alerta!-Bündnis rufen zwei weitere Bündnisse zu Blockaden auf, andere Gruppen planen Demonstrationen und Kundgebungen.
Wir erklären uns mit allen, die den Naziaufmarsch verhindern wollen, solidarisch und hoffen auf die Solidarität anderer.

Mehr Informationen zu dem Konzept von Alerta! findet ihr auf: alerta.noblogs.org/samstag/

Spontandemonstration nach Naziüberfall

Am Abend des 29.07. haben sich ca. 50 Antifaschistinnen und Antifaschisten in der Dortmunder Innenstadt anlässlich des brutalen Übergriffs von Neonazis in der Nacht auf Freitag zu einer Spontandemonstration zusammen- gefunden. Eine Gruppe von Neonazis hatte am frühen Freitag morgen um ca 2.45 Uhr mehrere Antifaschisten unter anderem mit einem Messer angegriffen.

Die Spontandemonstration startete um ca. 18 Uhr an der Reinoldikirche mitten in der Innenstadt und zog von da aus zu den Katharinentreppen vor den Hauptbahnhof. Die Demonstrantinnen und Demonstranten verliehen ihrer Wut durch laute Parolen Ausdruck und trugen Transparente mit sich, die zu einem aktiven Widerstand gegen rechte Gewalt aufrufen. In Redebeiträgen wurden Passantinnen und Passanten über den Neonazi-Angriff informiert. Mit Flyern wurde zu den Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch am 3. September aufgerufen.

Zeitgleich fanden sich am Hauptbahnhof Mitglieder der Dortmunder Neonaziszene zusammen, um ihre rechte Propaganda in der Innenstadt zu verbreiten. Im Bahnhof kontrollierte die Polizei vereinzelt Neonazis. Von den anwesenden Antifaschistinnen und Antifaschisten offensichtlich überrascht und eingeschüchtert zogen sich die Neonazis zum Nordausgang des Hauptbhanhofs zurück und hielten dort eine wenig öffentlichkeitswirksame Kundgebung ab.

Die anwesenden Antifaschistinnen und Antifaschisten versuchten eine Kundgebung in Sicht- und Hörweite der Neonazis an der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache durchzuführen. Die Polizei behauptete trotz anwesender Einsatzkräfte einer Hundertschaft nicht in der Lage zu sein eine räumliche Trennung der beiden Kundgebungen zu gewährleisten und verbot die angemeldete Kundgebung. Daraufhin zog die antifaschistische Spontandemonstration weiter in die Nordstadt über die Münsterstraße zum Nordmarkt. Dabei wurden die Anwohnerinnen und Anwohner über den Überfall der Neonazis in der vergangenen Nacht informiert und dazu aufgerufen, sich am 3. September an den Aktionen gegen den Naziaufmarsch zu beteiligen. Am Nordmarkt wurde die Veranstaltung beendet.

Kein Platz für Nazis?! Neonazi-Strukturen im Kreis Unna. Akteure – Inhalte – Aktivitäten

Im Kreis Unna existiert seit dem Jahr 2008 eine neonazistische Gruppe, die sich selbst „Nationaler Widerstand Unna“ bzw. „Freies Netz Unna“ nennt. Wir veröffentlichten bereits im August 2009 eine Broschüre, die einen guten Überblick über die neonazistischen Aktivitäten und deren Protagonist_innen bot. Wir, die Antifa UNited, ein seit 2001 bestehender Zusammenschluss antifaschistischer Gruppen im Kreis Unna, haben nun eine aktualisierte und deutlich umfangreichere Neuauflage der Broschüre heraus gebracht. Continue reading Kein Platz für Nazis?! Neonazi-Strukturen im Kreis Unna. Akteure – Inhalte – Aktivitäten