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Neonazi-Outings im Raum Unna

Wie in Berichten der Webseite Indymedia zu erfahren war, wurden am 25. und 26.11. in Fröndenberg und Unna (im Bereich des Schulzentrum Nord) Flugblätter und Plakate verteilt, die die Nachbarschaft und Schüler_innen darüber informierten, dass sich in ihrem Wohnumfeld Neonazis des “Nationalen Widerstand Unna” befinden.

Die Verfasser_innen der Outings klären die Leser_innen über die drei NWU-Aktivisten Bastian Löhr , Christoph Komotzki und Alexander Wilhelm auf. In den auf Indymedia veröffentlichten Schreiben der „Antifaschistischen Aktionsgruppen aus NRW“, die sich bereits zu mehreren Aktionen in Unna bekannten, werden unter anderem klare Forderungen an die Neonazis gestellt:

1.) Die sofortige Auflösung der Gruppe “Nationaler Widerstand Unna”
2.) Die Löschung der Internetpräsenz der Gruppe

Adventskalender 2.0

Auch dieses Jahr gibt es mit dem Dortmunder „Antifa-Adventskalender 2.0“ (Indymedia berichtet) erneut einen Grund mehr für hiesige Nazis, sich um ihre Anonymität zu sorgen. Die bereits oben Genannten wurden dort am ersten Adventssonntag zusammen mit dem Unneraner Neonazi Dominik Romannski mit einem Foto und einem kurzen Kommentar auch im Internet geoutet.
Laut “afa-advent-crew” will der Adventskalender, wie bereits im letzten Jahr, “dabei helfen, neonazistische Angriffe aufzuklären” und den Neonazis “ihre Handlungsspielräume (…) nehmen.” Dazu würden nun zu jedem Advent Neonazis aus dem östlichen Ruhrgebiet, insbesondere Dortmund, geoutet.

Antifaschistische Lesung in Unna

Neonazis versuchten erfolglos Veranstaltung zu stören

Am Freitagabend fand im Atelier der Lindenbrauerei eine Lesung mit der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz (Die Linke) aus ihrem Buch “Und morgen…? Die Extreme Rechte in Sachsen” statt. Etwa 15 Neonazis versuchten die Veranstaltung zu stören, konnten aber von den anwesenden Antifaschist_innen am Betreten des Lindenbrauerei-Geländes gehindert werden.

Die Nazi-Gruppe, unter ihnen Mitglieder der Kameradschaften aus Unna, Dortmund und Hamm, tauchten ein Viertelstunde vor Veranstaltungsbeginn auf. Ihr Ziel, anreisende BesucherInnen durch ihre Präsenz einzuschüchtern, wurde nicht erreicht. Anwesende AntifaschistInnen versperrten ihnen den Weg, die Polizei verwies sie später des Platzes. Die Veranstaltung konnte ohne weitere Störungen beginnen. Continue reading Antifaschistische Lesung in Unna

Informationsveranstaltung von DIE LINKE und Antifa UNited

Der Ortsverbands DIE LINKE Kamen-Bergkamen-Bönen und die Antifa UNited laden ein:

zu einer Lesung mit der sächsischen Landtagsabgeordneten der Partei DIE LINKE. Kerstin Köditz aus ihrem Buch „Und Morgen… Die extreme Rechte in Sachsen”

am Freitag, den 20. November 2009 um 19.30 Uhr
im Atelier der Lindenbrauerei Unna
Massener Straße 31-35

Zivilcourage ist wichtig, ebenso eine funktionierende Zivilgesellschaft. Aber selbst wenn beides vorhanden wäre, könnte damit allein der Aufstieg der NPD nicht gestoppt werden. Der „Aufstand der Anständigen“ bleibt Stückwerk ohne den „Aufstand der Zuständigen“. Der allerdings ist in Sachsen die Ausnahme. Stück für Stück verankert sich die extreme Rechte in der Mitte der Gesellschaft. Auf der Straße, in den Köpfen, in den Parlamenten…

Kerstin Köditz dokumentiert und analysiert das Agieren der Neonazis und der Gegenwehr. Sie berichtet über Strategie, Positionen und Personen der extremen Rechten. Sie weiß: Je weniger links die Linke ist, desto rechter wird die Rechte. Continue reading Informationsveranstaltung von DIE LINKE und Antifa UNited

Nachtrag: Österreicher Revisionist bei NPD-Veranstaltung

Beim vom NPD Kreisverband Unna/Hamm als “einen besonders lieben Gast aus dem deutschen Bruderstaat Österreich” bezeichneten Referenten der letzten NPD-Schulungsveranstaltung handelt es sich um den bekannten Revisionisten Walter Marinovic (Jhg. 1929). Die Schulungsveranstaltung, die im ehemaligen Naziladen “Buy or die” in Dortmund-Dorstfeld stattfand, dessen Räumlichkeiten nun von “Autonomen Nationalisten” aus Dortmund angemietet wurden, hatte am Freitag spontanen Antifa-Protest ausgelöst. Continue reading Nachtrag: Österreicher Revisionist bei NPD-Veranstaltung

Protest gegen Veranstaltung der NPD in Dorstfeld


Am Freitagabend fand in Dortmund-Dorstfeld eine antifaschistische Kundgebung gegen eine zeitgleich stattfindende NPD-Veranstaltung statt. Die extrem rechte Partei traf sich zu ihrer monatlichen Versammlung im Ladenlokal des “Nationalen Widerstands Dortmund” in der Rheinischen Straße 135. Veranstalter der NPD-Versammlung war die NPD Unna/Hamm, deren Vorsitzender Hans Jochen Voß die circa 30 überregional angereisten NPD-Sympathisant_innen vor dem Ladenlokal begrüßte. Der Veranstaltungsort wurde von Mitgliedern der Neonazi-Kameradschaften aus Dortmund und Hamm abgesichert.

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Aufruf zur Demonstration: Gegen die Militarisierung der Gesellschaft

Am 9.10. will sich die Bundeswehr in Haltern am See bei einem Großen Zapfenstreich in die Mitte der Gesellschaft feiern. Zunehmend dringt sie in zivilgesellschaftliche Bereiche vor, etwa als Arbeitgeber in den Arbeitsargenturen, als Staatsgewalt bei Demonstrationen wie 2007 in Heiligendamm und nicht zuletzt in Selbstinszenierungen wie öffentlichen Gelöbnissen oder eines Großen Zapfenstreichs in der dafür abgesperrten Halterner Innenstadt. Continue reading Aufruf zur Demonstration: Gegen die Militarisierung der Gesellschaft

Kein NPD-Erfolg im Kreis Unna

Wie zu erwarten war, konnte die NPD bei den gestrigen Bundestagswahlen keinen Erfolg im Kreis Unna erzielen. In beiden Wahlkreisen erzielte die NPD lediglich 1,1 % (Unna I) bzw. 1,3 % (Hamm-Unna II) der Zweitstimmen. Bei den Erststimmen schnitt die NPD etwas besser ab, nämlich mit 1,5 % ( Unna I) und 1,8 % in (Hamm-Unna II). Anders als die rechte Konkurrenz von DVU und Republikaner konnte die NPD mit Holger Steinbiß und Hans Jochen Voß zwei Direktkandidaten nominieren, so dass das Wählerpontial dieser Rechtsparteien der NPD zufiel. Die Republikaner erzielten 0,2% bzw. 0,3%, während die DVU mit 0,1% in beiden Wahlkreisen sogar noch schlechter abschnitt. Damit hat diese Wahl zumindest die Vormachtsstellung der NPD im extrem rechten Lager untermauert. Mehr aber auch nicht. Die minmale Steigerung des NPD-Wahlergebnisses im Wahlkreis Unna I von 1,0% (2005) auf 1,1% ist alles andere als ein Erfolg. 1665 Menschen machten im diesen Jahr ihr Kreuz bei der Neonazi-Partei, das sind 123 WählerInnen mehr als 2005. Die Republikaner haben zeitgleich aber 205 WählerInnen verloren und wurden nur noch von 306 Wahlberechtigen gewählt. Ihre besten Ergebnisse erzielte die NPD übrigens in Lünen (1,7%) und Bergkamen (1,7%). Die schlechtesten Ergebnisse in Holzwickede (0,7%) und Schwerte (0,8%). Continue reading Kein NPD-Erfolg im Kreis Unna

26.09.09, Venlo (NL): Naziaufmarsch verhindern!

Am 26.09 plant die rechtsextreme niederländische Partei NVU (nederlandse Volks-Unie) in der limburgischen Stadt Venlo nahe der deutschen Grenze zu demonstrieren. Getreu dem deutschen Vorbild orientiert man sich dabei an vermeintlich sozialen Forderungen, so steht die Demonstration unter dem Motto „Tegen het casino-kapitalisme! Tegen de plutocratie! Eerlijke winstverdeling voor ons volk!“ (Gegen den Casino-Kapitalismus! Gegen Plutokratie! Gerechte Gewinnverteilung für unser Volk!).

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NPD-Kandidaten zur Bundestagswahl

Wahlkreis 145 Unna I
(Bergkamen, Bönen, Fröndenberg, Holzwickede, Kamen, Schwerte, Unna)

steinbiß
Holger Steinbiß, Lippstadt Der 38-jährige Holger Steinbiß wohnt in Lippstadt, kandidiert aber für die NPD im Kreis Unna. Er möchte es anscheinend vermeiden, dass zu viele Menschen in seinem Wohnort von seinem Engagement für die NPD erfahren. Dabei kann Holger Steinbiß auf eine lange Karriere in der extremen Rechten zurück blicken.

Steinbiß wurde Anfang der Neunziger Jahre in der Berliner Nazi-Szene politisiert. Unter anderem war er schon damals in der “Nationalistischen Front” (NF) organisiert, einer Nazi-Gruppe, die auch regelmäßig Wehrsportübungen durchführte. Sie wurde im November 1992 vom Innenministerium verboten. Steinbiß war außerdem Redaktionsmitglied der Zeitschrift “NS-Denkzettel”. Ende 1994 durchsuchte deshalb die Polizei seine Wohnung. Die Zeitschrift hatte zuvor über den “Weißen Arischen Widerstand”, ein Konzept des “führerlosen Widerstandes”, berichtet. 1993 hatten Neonazis unter dem Label “Weißer Arischer Widerstand” einen Handgranatenangriff auf ein Flüchtlingsheim in Berlin-Weißensee verübt. Eine Zugehörigkeit zu dieser Gruppe konnte Steinbiß aber nicht nachgewiesen werden. (siehe auch: “Fight Back”, Ausgabe 1 )

Wärend Steinbiß in den 90er Jahren häufig auftauchte wurde es nach dem Verbot der “Nationalistischen Front” ruhig um ihn. Später trat Steinbiß dann jedoch in die NPD ein. Auf einer NPD-Demonstration im März 2009 in Osnabrück betätigte sich Steinbiß als Anti-Antifa-Fotograf, indem er GegendemonstrantInnen abfotografierte (siehe: Foto). In der Neonazi-Szene tauchen immer wieder so genannte Anti-Antifa-Listen mit Fotos und persönlichen Daten von AntifaschistInnen auf. Auch der “Nationale Widerstand Unna” veröffentlichte zu Beginn diesen Jahres solch eine Liste mit Drohungen.

Als Berufsbezeichnung gibt Steinbiß “technischer Zeichner” an. Er handelt aber professionell mit NS-Devotionalien, wie alten SS-Abzeichen, Uniformen oder Dokumenten. Bei militaria123.com bietet er unter dem Pseudonym “Edelschwarte” hunderte von Devotionalien aus dem Nationalsozialismus an.

Wahlkreis 146 Hamm-Unna II
(Hamm, Lünen, Selm, Werne)

Voß
Hans Jochen Voß, Unna Im Wahlkreis 146 kandidiert der Vorsitzende des NPD-Kreisverbands Unna/Hamm. Voß ist seit den Sechziger Jahren in der NPD und ist die wichtigste Stütze des lokalen Kreisverbandes. Er organisiert maßgeblich die monatlichen Schulungsveranstaltungen, die in wechselnden Gaststätten in der Region stattfinden. Um überhaupt die Räume anbieten zu können, lässt er die Wirte im Unklaren über den Veranstaltungszweck. In den letzten Jahren hat er schon mehrfach Räumlichkeiten verloren, als die getäuschten GastwirtInnen über den Charakter der Veranstaltungen aufgeklärt wurden. Auf den Veranstaltungen referiert immer wieder Prominenz aus der NPD und der Neonazi-Szene, weswegen die Schulungen eine überregionale Bedeutung haben. TeilnehmerInnen reisen regelmäßig aus dem Ruhrgebiet, dem südlichen Münsterland, Ostwestfalen, dem Sauerland und dem Bergischen Land an.

Voß arbeitet öffentlich mit sämtlichen, gewalttätigen Nazi-Kameradschaften in der Region zusammen. Er unterstützt sie finanziell und bei der Organisation von Saalveranstaltungen, die Nazi-Kameradschaften machen für die NPD Wahlkampf. Den Bundestagswahlkampf lässt Voß maßgeblich von der “Kameradschaft Hamm”, dem “Nationalen Widerstand Unna” sowie den “Freien Nationalisten aus Lünen” bestreiten. Alle Kameradschaften sind für Nazi-Schmiereien, Sachbeschädigungen, Drohungen und Angriffe gegen nicht-rechte Jugendliche einschlägig bekannt. Das stört den Faschisten Voß natürlich nicht, schließlich vertrete man ja die selben Ziele, nur der Weg – Partei oder Kameradschaft – unterscheide sich, schrieb die NPD jüngst. An die wichtigste Nazi-Kameradschaft in NRW, den “Nationalen Widerstand Dortmund” spendete Voß im Vorfeld der Kommunalwahl sogar 3000 Euro!

Sein Geld verdient Hans Jochen Voß mit der “Verbraucher Versicherungsvermittlungs Zentrum Gmbh” (VVZ) mit Sitz am Markt in Unna.

Weitere Kandidaten des NPD KV Unna/Hamm:
Mitglieder des NPD Kreisverbands Unna/Hamm kandieren bei den Bundestagswahlen außerhalb des Kreis Unna.

Harald Röhl (Wahlkreis Soest):
Der Kraftfahrer Röhl (Jahrgang 1962) “tauschte” den Wahlkreis mit Holger Steinbiß. Röhl wohnt mittlerweile in Lünen. Zur Landtagswahl 2005 trat er für die NPD im Wahlkreis an, damals wohnte er noch in Bergkamen.

Günther Hartwig (Platz 5 der NRW-Reserveliste der NPD):
Obwohl der Arbeitsmediziner Dr. med. Günther Hartwig in Bielefeld wohnt und arbeitet, ist er Mitglied des NPD KV Unna/Hamm. Er begründet dies mit seiner besonderen Beziehung, die er zu diesem NPD-Kreisverband habe. Als Direktkandidat tritt Hartwig in keinem Wahlkreis in NRW an.