Wieder NPD-Veranstaltung in Kamen-Methler verhindert!

Erneut wurde eine NPD-Veranstaltung durch die Aufmerksamkeit von AntifaschistInnen und das couragierte Verhalten der betroffenen Gastwirte verhindert. Der NPD Kreisverband Unna/Hamm wollte am Samstag, den 23. Mai 2009, eine Saalveranstaltung mit dem neuen DVU-Bundesvorsitzenden Matthias Faust in der „Turmklause“ in Kamen-Methler durchführen.Nachdem die Gastwirte informiert wurden, verwiesen sie die NPD des Hauses. Wie viele Male zuvor hatte die NPD den Zweck ihrer Versammlung verheimlicht. Ein Strohmann mietete die Räume für einen „Geschichtsverein Kamen“. Ein Teil der Neonazis versuchte dann in Kamen-Heeren im “Schlosseck” einen Raum zu mieten – auch dort scheiterten sie an der Gastwirtin. Sie erkannte unter den Anwesenden auch den ortsansässigen Gastwirt Friedrich Baumeister. In seiner Gaststätte “Haus Baumeister” fand im August 2007 eine Veranstaltung der NPD und Freier Kameradschaften statt. Nachdem dies öffentlich geworden war, teilte er mit die NPD habe nun Hausverbot. Zwei Monate später war der NPD-Kreisverbands-Vorsitzende Hans Jochen Voß wieder bei ihm im Lokal. AntifaschistInnen verhinderten die NPD-Versammlung, indem sie die Zufahrt blockierten. Schon damals kursierten im Ort Gerüchte, dass Gastwirt Baumeister mit den extrem Rechten sympathisiere. Dies hat sich nun bestätigt. Die betroffene Gastwirtin setzte die Neonazis umgehend vor die Tür, als Voß mit “rechtlichen Konsequenzen” drohte, rief sie die Polizei.

Volksfront von rechts
Die beiden extrem rechten Parteien NPD und DVU arbeiten eng zusammen und sprechen Wahlantritte miteinander ab. So tritt die DVU bei der Europa-, die NPD bei der kommenden Bundestagswahl an. Bei den Kommunalwahlen im Sommer wird die NPD aller Wahrscheinlichkeit nach nicht im Kreis Unna kandidieren. Im Internet heißt es, man wolle stattdessen die „Kameraden in Dortmund“ unterstützen. Der NPD im Kreis Unna fehlt es an den nötigen KandidatInnen. Das ist sicher auch ein Erfolg der antifaschistischen Interventionen und Proteste. Die NPD braucht die regelmäßigen Treffen, um ihre Strukturen auszubauen und neue Mitglieder zu gewinnen. Um so wichtiger ist es, dass Gastwirte bei Bekanntwerden von rechten Anmietungen umgehend Kündigungen aussprechen. Das Gastwirte-Paar hat sich am Samstag vorbildlich verhalten und echte Zivilcourage bewiesen. Sie haben sich von den Neonazis nicht einschüchtern lassen, sondern ihr Recht durchgesetzt.

Der NPD Unna/Hamm fehlt es vor allem an jugendlichem Personal. Deswegen geht sie auf „Schmusekurs“ zu den Möchtegern-Revoluzzern des „Nationalen Widerstand Unna“. Zuletzt organisierte Hans Jochen Voß, der NPD-Kreisverbandsvorsitzender, mit ihnen und der „Kameradschaft Hamm“ eine „Rechtsschulung“. Die kam aber zu spät: Nach den vielen Sachbeschädigungen und Bedrohungen durch den „Nationalen Widerstand Unna“ in den letzten Monaten, wurden Mitte April drei Neonazis beim Besprayen des Jugendkulturcafès erwischt. Wenige Wochen später durchsuchte die Polizei die Wohungen von mittlerweile fünf Tatverdächtigen.

Rückschläge
Am Samstag wollten vor allem ältere Neonazis die ausgefallene Veranstaltung besuchen, unter ihnen auch der NPD-Oberbürgermeisterkandidat für Dortmund, Axel Thieme. Gegen 17.00 Uhr mussten die NPD- und DVU-Mitglieder, einige waren sogar aus Wuppertal, Paderborn oder Recklinghausen angereist, Methler wieder verlassen. Friedlich blieb es allerdings nicht: Einige Veranstaltungsteilnehmer gingen noch einen anwesenden Fotoreporter der WAZ an und beschimpften ihn als „Kommunistenschwein“. (hier der Artikel)

Die verhinderte NPD-Veranstaltung ist ein weiterer Rückschlag für die Neonazi-Partei: Auch im Januar und im Februar mussten die monatlichen Saalveranstaltungen nach Antifa-Intervention ausfallen!