In der Nacht vom 6. auf den 7. März versuchten Unbekannte eine Fensterscheibe des GAL – Zentrums einzuschlagen. Zwei Tage später wurden Schaufenster und Tür des Parteibüros der Partei Die Linke eingeschlagen. Die Täter sind vermutlich in der extrem rechten Szene zu suchen.
Häufung rechtsextremer Straftaten
Immer wieder machten in den letzten Monaten Schmierereien und Sachbeschädigungen mit extrem rechten Hintergrund Schlagzeilen. Bereits Ende Januar hatte es in mehreren Städten im Kreis Unna Anschläge gegeben, bei denen antifaschistische Einrichtungen beschmiert wurden, auch damals wurde eine Fensterscheibe des GAL – Zentrums beschädigt. Am letzten Wochenende wurde das Ernst – Barlach – Gymnasium in Unna mit Parolen beschmiert. Auch Stolpersteine und die Gedenktafeln am jüdischen Friedhof waren Ziel der Rechtsextremen.
Nicht einschüchtern lassen
Die Antifa UNited erklärt zu den Angriffen: Wir lassen uns nicht einschüchtern und werden unseren erfolgreichen Kampf gegen Neonazi-Gruppen, egal ob sie in Gestalt der NPD oder der Freien Kameradschaften auftreten, fortsetzen. Wir halten diese Angriffe für eine reichlich hilflose Reaktion auf die Verhinderung von NPD-Veranstaltungen in Kamen bzw. Hamm-Herringen in den letzten zwei Monaten. Es ist anzunehmen, dass die sich bürgerlich und bieder gebende NPD um ihren Kreisverbandsvorsitzenden Hans Jochen Voß mit den gewalttätigen Freien Kameradschaften zusammenarbeitet. In der Vergangenheit haben wir immer wieder die Verbindungen der hiesigen NPD zu Neonazi-Kameradschaften in Hamm und Dortmund aufgedeckt. Nun scheint es so, als ob der NPD Kreisverband Unna/Hamm die jugendlichen Neonazis des “Nationalen Widerstand Unna” als moderne Sturmabteilung nutzt. Die NPD hetzt, die jugendlichen Neonazis erledigen die “Drecksarbeit”. Mit ihren Anschlägen versuchen sie antifaschistisch engagierte Personen und Institutionen einzuschüchtern. Das wird ihnen nicht gelingen. Es liegt an uns allen, dem Treiben der Neonazis entgegen zu treten, egal ob in der Schule oder auf der Arbeit, auf der Straße oder in der Kneipe.
Erfreuliches Engagement
Die Reaktion der Betroffenen zeigt, dass den Rechtsextremen im Kreis Unna wenig Sympathie entgegengebracht wird. So Organisieren Schüler des EBG für Freitag, den 13. März ein Konzert unter dem Motto “Live in Colour”, um auf die Schmierereien an ihrer Schule zu reagieren.
Das Problem an der Wurzel packen
So wichtig es ist, den Neonazis entgegen zu treten, sollte jedoch eins nicht vergessen werden: Rechtsextremismus entsteht nicht im luftleeren Raum. Solange Rassismus und Nationalismus in der Gesellschaft akzeptiert und vertreten werden, wird es Menschen geben, die die Umsetzung dieser Ideologien in die eigene Hand nehmen.