Holzwickede. Am Samstagabend fand in Opherdicke an der Sportanlage Haarstrang offenbar eine rechtsextreme Veranstaltung statt. Die Polizei war mit einer Einsatzhundertschaft aus Wuppertal vor Ort, errichtete eine Straßensperre und kontrollierte die durchfahrenden Autos. Aber auch die Rechtsextremen führten Kontrollen durch. Jeder Wagen der auf den Parkplatz fuhr wurde von einem “Parkplatzwächter” in Augenschein genommen. Bis in die Nacht hinein wurde die Straßensperre aufrechterhalten und der angrenzende Parkplatz von Polizeistreifen überwacht.
Während die Polizei bisher noch keine Stellungnahme zu dem Großeinsatz abgegeben hat, war vor Ort nur zu erfahren, das es sich um eine Holzwickede. Veranstaltung rechtsextremer handele. Die Antifa UNited vermutet, dass es sich bei der Veranstaltung um ein sogenanntes Gedenken an den Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess handelte. Dieser hatte sich am 17. August 1987 im Kriegsverbrechergefängnis Spandau das Leben genommen, und wird von der rechen Szene seither als Märtyrer verehrt.
“Für die rechte Szene ist der vermeintliche Märtyrer Hess seit seinem Selbstmord eine Identifikationsfigur mit beträchtlicher Bedeutung,” so ein Sprecher der Antifa. “Seitdem die jährlichen Demonstrationen in Wunsiedel verboten werden, versuchen die Rechtsextremen mit solchen regionalen Gedenkveranstaltungen an diese anzuknüpfen.”
Der Hausmeister der Sportanlage will indes nichts von einer Veranstaltung wissen. Auch von dem Polizeieinsatz habe er nichts bemerkt, ließ er auf Nachfrage verlauten.