Am 9. November 1938 brannte in Kamen zwar nicht die Synagoge, aber jüdische Menschen wurden drangsaliert, Männer in “Schutzhaft” genommen, ihre Geschäfte demoliert. Fluchtartig verließen Frauen und Kinder die Stadt. Wer blieb wurde 1942 deportiert und in den Vernichtungslagern ermordet. Dabei waren manche jüdischen Familien seit Jahrhunderten in Kamen ansässig. Zu fragen ist, warum die große Bevölkerungsmehrheit gewillt war, die faschistische Diktatur zu bejahen, dem Führer in den Krieg zu folgen und zustimmend oder gleichgültig hinzunehmen, dass Juden und Jüdinnen deportiert und ermordet wurden.
Anhand eines virtuellen Stadtrundgangs zu den Stolpersteinen, die zu ihrem Gedächnis in Kamen verlegt worden sind, soll die Lage der jüdischen Familien, ihr Weg in den Tod oder die Emigration verfolgt werden.
Mit Klaus Goehrke (Historiker, Autor von Büchern und Artikeln zur Geschichte der Juden in Kamen)
Mittwoch, 14. November – 19.00 Uhr
im Backyard Cafè, GAL-Zentrum