Nach der Urteilsverkündung im Prozess um den Messerstich im Anno vor einem Jahr, haben Neonazis aus dem Ruhrgebiet zum zweiten Mal in Folge einen Aufmarsch in Soest angemeldet. Sie versuchen durch die Instrumentalisierung des Todes von Tim K. ihre rassistische Propaganda, getarnt durch das Herbeihalluzinieren eines „Volkstodes“ und die Angst vor steigender Ausländerkriminalität, in die Mitte der Bevölkerung zu tragen.
2011- Blockadeversuch und Störungen
Der Versuch den Aufmarsch zu blockieren ist 2011 durch die massive
Präsenz der Polizei, die mit mehreren Hundertschaften aus ganz NRW,
Hundestaffeln und einem Hubschrauber zugegen war, gescheitert. Die
Strecke wurde hermetisch abgeriegelt und GegendemonstrantInnen wurden
mit Pfefferspray, Knüppeleinsatz und Innenstadtverboten konfrontiert.
Ferner versuchte die Stadt alles mögliche um GegendemonstrantInnen aus
der Innenstadt zu halten und organisierte eine bürgerliche
Protestveranstaltung außerhalb der Innenstadt. Dennoch gelang es einigen an der Wiesenkirche die Route zu blockieren, was den Ablauf des
Aufmarsches störte. Auch während der Kundgebung am Potsdamer Platz,
sowie später am Bahnhof, konnte gerade akustisch ein deutliches Zeichen
gesetzt werden.
Die „Freie Kameradschaft Soest“
Wie vorab schon vermutet, hatte der Aufmarsch vom letzten Jahr einen faden Beigeschmack, denn unmittelbar nach dem Aufmarsch gründete sich
die „FKS“ – „Freie Kameradschaft Soest“, die sich über ihre Webpräsenz
auch gerne als „Nationale Sozialisten“, in Verbindung mit dem Zusatz
„damals wie heute“, bezeichnen.
Die Absicht war klar: Nach der Demo sollte sich endlich wieder eine
Neonazigruppe in Soest etablieren, wo es doch so lange ruhig um die
„Ewiggestrigen“ in Soest war. Die Durchführung war allerdings mehr als
lächerlich, denn außer der schlechten Internetseite und dem Kleben von
erbärmlichen Stickern, blieben die angekündigten Aktivitäten aus.
Mittlerweile wird auch die Internetseite schon seit vielen Monaten nicht
mehr aktualisiert, aber die Mitglieder stehen noch in einer
Cliquen-artigen Verbindung und treffen sich unregelmäßig zum Zwecke des
gemeinsamen Alkoholkonsums und ziehen gelegentlich unter nationalem
Gegröle durch die Gassen von Soest.
Stolberg- ein Beispiel aus NRW
Was in Soest bisher nicht geklappt hat, ist in Stolberg (bei Aachen) mittlerweile an der Tagesordnung: Jährlich marschieren dort mehrere
hundert Neonazis im April durch die Kleinstadt, um einen Trauermarsch in Bezug auf einen ähnlichen Fall zu zelebrieren.
Spätestens seit dem Beginn dieser Trauermärsche ist Stolberg zu einer
der Hochburgen des Rechtsextremismus in NRW geworden. Die Gefahr, dass
Neonazis auch in Soest wieder Fuß fassen und einen Aufmarsch, mit einem
dem Stolberger ähnelnden Muster, etablieren wollen, ist nicht zu
unterschätzen.
Mehrere Beispiele (u.a. auch Dresden) haben gezeigt, dass nur das
Verhindern eines solchen Aufmarsches, mit Hilfe von Blockaden, ein
effektives Mittel ist, um einer Etablierung eines Aufmarsches im braunen
Jahreskalender entgegenzuwirken.
2012- es wird Zeit, dass wir was tun!
Unser Ziel ist es, den Aufmarsch 2012 zu verhindern und das unter
Zuhilfenahme von friedlichen Blockaden. Die Affäre um die NSU und den
Thüringer Verfassungsschutz hat gezeigt, wie aktuell die Problematik des Rechtsextremismus ist und wie wichtig antifaschistisches Engagement auf allen Ebenen ist. Die einzige bleibende Perspektive ist offensiv gegen
die Umtriebe der Neonazis vorzugehen und ihnen entschieden
entgegenzutreten.
Gemeinsam am 11.02.2012 den Naziaufmarsch in Soest blockieren!
Kein Fußbreit den Faschisten!
Aktuelle Informationen zum Naziaufmarsch:
+++Der Naziaufmarsch beginnt um 12:30+++
+++Die Neonazis treffen sich um 12:00 am Hauptbahnhof in Soest+++
+++Organisiert wird der Aufmarsch von der Kameradschaft Hamm+++
+++Angemeldet ist die Demonstration für 150 Menschen+++