Alle Jahre wieder… Völkischen Freaks entgegentreten.
Nazi-Aufmarsch am 10.12.11 in Köln-Kalk verhindern!
Nazis, Verfassungsschutz, „Staatskrise“. Ausgerechnet jetzt, wo in
medialen und politischen Debatten der BRD die schockierte Erkenntnis
kursiert, dass Nazis in Deutschland (noch immer) morden. Ausgerechnet
jetzt, wo Presse und Politik der BRD immer noch den Skandal um die
staatlich organisierte Schützenhilfe des Verfassungsschutzes für den
„Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) verarbeiten. Inmitten
dieser heißgekochten Situation über staatliches Versagen bei der
„Überwachung“ von Rechtsradikalen planen Nazis der „Freien Kräfte
Köln“ (FKK) eine Demonstration, eine „Revanche“ gegen die öffentliche
Stimmung und natürlich für „Volkstreue und Vaterlandsliebe“.
7 Jahre ist’s nun her. Zuletzt trauten sich die Nazis der Kölner
Region um ihren Möchtegern-Hitler Axel Reitz 2004 nach Köln-Kalk.
Damals liefen etwa 150 Nazis mit unfreiwillig umgedrehten Bomberjacken
und abgetüteten Springerstiefel durch Kalk und forderten „Deutschland
uns Deutschen“. Weit über Tausend AntifaschistInnen und AnwohnerInnen
stellten sich den Nazis in den Weg und begleiteten diese bei ihrem
Spießrutenlauf, der durch Wurfangriffe und Streckenblockaden einer
Tortur für die „Vaterlandstreuen“ glich. Nun wollen sie also wieder
wissen.
Diesmal demonstrieren sie nicht nur für ihren üblichen Wahn von „Volk“
und „Vaterland“, sondern allen voran „gegen Polizeirepression und
Medienhetze“. In solch einer öffentlich-politischen Stimmung gegen die
radikale Rechte nehmen es sich die Kölner Nazis heraus, Repression und
„Gewaltakte“ gegen „friedliche Nationalisten“ zum Anlass für einen
Auftritt in der “Multikultihochburg” und dem „Szene-“Viertel Köln-Kalk
zu nehmen. Sie relativieren damit das Treiben der NSU und inszenieren
sich als unschuldige Opfer der Medienlandschaft und der staatlichen
Repressionsapparate, die kürzlich eine Saalveranstaltung des Freien
Netzes auflöste und einen prominenten Nazi aus den USA, David Duke,
kurzzeitig festnahm.
Dabei sollten die Kölner Nazis mit ihrer Unschuldslamm-Linie den Mund
nicht zu voll nehmen. Sie waren es, die beim diesjährigen
Großaufmarsch in Dresden (Februar 2011) unter unbehelligter
Beobachtung der Polizei minutenlang ein linkes Hausprojekt angegriffen
haben. Einige Monate später (Mai 2011) waren ebenfalls Kölner
Nazikader dabei, als eine (dank der Berliner Polizei) quasi
geheimgehaltene Nazi-Demo in Berlin-Kreuzberg auf MigrantInnen
losging. Nicht zuletzt sei der Angriff von 20 bewaffneten Nazis auf
das Protestcamp am Kölner Rufolfplatz genannt (Juli 2011). Während der
Staat keinen Cent scheut, um den Mythos des „Linksextremismus“ zu
pflegen und auf Grundlage der „Extremismustheorie“ neben der autonomen
Antifa auch breite Anti-Nazi-Bündnisse zu kriminalisieren, gerieten
die FKK nur schleppend ins Visier der staatlichen Behörden; zögerlich
und erst durch öffentlichen Druck von AntifaschistInnen wurden im
Oktober Hausdurchsuchungen bei einigen aktiven Kölner Nazis gebilligt.
Bei solch einer Akte allein im Jahr 2011 ist es nicht wirklich
verwunderlich, dass Kölner Nazis – namentlich Axel Reitz –
Verbindungen zum Kern-Trio des NSU pflegte. Recherchen des
Westdeutschen Rundfunks zufolge begrüßte Reitz im Jahr 2009 die
Zwickauer Zelle persönlich bei einem Nazitreffen in Erftstadt. Zudem
pflegte er engen Kontakt zum kürzlich verhafteten NSU-Mitglied Ralf
Wohlleben sowie zum mutmaßlichen NSU-Unterstützer Bruno Gerlach. Diese
Kontakte waren für den Bombenanschlag des NSU in Köln-Mülheim im Jahre
2004 mit Sicherheit relevant.
Sich dann über Repression gegenüber „friedliche Nationalisten“
aufzuregen, ist irgendetwas zwischen lachhaft und eine ungeheure
Dreistigkeit – Grund genug jedenfalls, um den Auftritt des Haufen
Drecks entschieden entgegenzutreten. Im bekannten „verflixten 7. Jahr“
nach der letzten Blamage wollen die Nazis ihre Schmach von Kalk
wiedergutmachen. – Lasst und diesen Versuch zum Desaster machen!
Naziaufmarsch in Kalk?! – Läuft nicht!
Heraus zur antifaschistischen Aktion!
10. Dezember 2011, 10 Uhr, Kalk-Post (U-Linie 1,9; S-Bhf: Köln
Trimbornstraße)
Achtet auf aktuelle Ankündigen:
www.no-racism.de