Polizeirepression am Kamener Bahnhof

Als am vergangenen Samstag um 7.30 Uhr ca. 70 Antifaschst_innen vom Kamener Bahnhof nach Dortmund fahren wollten, um sich an den Protestaktionen und Kundgebungen gegen den Naziaufmarsch zu beteiligen, wurden sie bei diesem Vorhaben von der Polizei stark eingeschränkt.
Diese fuhr knapp 30 Polizist_innen und mehrere Hunde auf, die sich schon lange vor dem eigentlichen Anreisetreffpunkt – der öffentlich beworben wurde – um den Kamener Bahnhof postierten. Als gegen 7.26 Uhr eine größerer, knapp 40 Personen starke Gruppe aus Richtung der Kamener Innenstadt kommend in die Nähe des Bahnhofs kam, wurde diese von knapp 20 Polizist_innen und Hunden ohne Maulkorb in Empfang genommen. Das Auftreten der Polizei war nicht nur in dieser Situation übermäßig aggressiv. In der Folge wurden die Antifaschist_innen dann ‘gekesselt’ und durchsucht, obwohl weder etwas konkretes passiert war noch eine Bedrohung von der Gruppe ausging. Drei Personen wurden willkürlich aus der Gruppe herausgegriffen und mit Gewalt und unter Beleidigungen an ein Polizeiauto gepresst. Knapp die Hälfte der vierzigköpfigen Gruppe musste so aufgrund der Verzögerung die Fahrt nach Dortmund zu einem späteren Zeitpunkt antreten.
Klar ist: das Auftreten der Polizei war absolut unverhältnismäßig und nicht nur im Nachhinein vollkommen unberechtigt. Ziel sollte es offensichtlich sein, so viele potentielle Blockierer_innen wie möglich an der Abreise zu hindern. Anders lässt sich das provokative Agieren, das wohl zu verfänglichem Protest einladen sollte, nicht erklären.
Wir lassen nicht zu, dass unser Protest kriminalisiert wird.
Widerstand gegen Nazis war und ist immer legitim.

Edit: Auch in Dortmund kam es zu massievem Gewalteinsatz der Polizei gegen Demonstrant*innen. Eine Pressemitteilung des Alerta!-Bündnis und einen Bericht von Demonstrationssanitäter*innen findet ihr hier.