Am Abend des 29.07. haben sich ca. 50 Antifaschistinnen und Antifaschisten in der Dortmunder Innenstadt anlässlich des brutalen Übergriffs von Neonazis in der Nacht auf Freitag zu einer Spontandemonstration zusammen- gefunden. Eine Gruppe von Neonazis hatte am frühen Freitag morgen um ca 2.45 Uhr mehrere Antifaschisten unter anderem mit einem Messer angegriffen.
Die Spontandemonstration startete um ca. 18 Uhr an der Reinoldikirche mitten in der Innenstadt und zog von da aus zu den Katharinentreppen vor den Hauptbahnhof. Die Demonstrantinnen und Demonstranten verliehen ihrer Wut durch laute Parolen Ausdruck und trugen Transparente mit sich, die zu einem aktiven Widerstand gegen rechte Gewalt aufrufen. In Redebeiträgen wurden Passantinnen und Passanten über den Neonazi-Angriff informiert. Mit Flyern wurde zu den Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch am 3. September aufgerufen.
Zeitgleich fanden sich am Hauptbahnhof Mitglieder der Dortmunder Neonaziszene zusammen, um ihre rechte Propaganda in der Innenstadt zu verbreiten. Im Bahnhof kontrollierte die Polizei vereinzelt Neonazis. Von den anwesenden Antifaschistinnen und Antifaschisten offensichtlich überrascht und eingeschüchtert zogen sich die Neonazis zum Nordausgang des Hauptbhanhofs zurück und hielten dort eine wenig öffentlichkeitswirksame Kundgebung ab.
Die anwesenden Antifaschistinnen und Antifaschisten versuchten eine Kundgebung in Sicht- und Hörweite der Neonazis an der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache durchzuführen. Die Polizei behauptete trotz anwesender Einsatzkräfte einer Hundertschaft nicht in der Lage zu sein eine räumliche Trennung der beiden Kundgebungen zu gewährleisten und verbot die angemeldete Kundgebung. Daraufhin zog die antifaschistische Spontandemonstration weiter in die Nordstadt über die Münsterstraße zum Nordmarkt. Dabei wurden die Anwohnerinnen und Anwohner über den Überfall der Neonazis in der vergangenen Nacht informiert und dazu aufgerufen, sich am 3. September an den Aktionen gegen den Naziaufmarsch zu beteiligen. Am Nordmarkt wurde die Veranstaltung beendet.