Sich fügen heißt Lügen

Am Mittwoch Vormittag wurde auf dem Presseportal „Der Westen“ ein Artikel über die Proteste gegen die Räumung der Liebig 14, einem besetzten Haus in Berlin veröffentlicht. Dabei ging es auch um die Rolle Edwin Thönes, Geschäftsführer der Ortsniederlassung des Deutschen Kinderschutzbunds in Unna. Neben den üblichen Krawallklauseln steht auch einiges Interessantes in besagtem Artikel.

So scheint der Miteigentümer der Liebig 14, Edwin Thöne, aufgrund „des Ärgers aus dem Projekt aussteigen“ zu wollen. In der Vergangenheit gab es Gesprächsangebote der Hausbewohner_Innen, genauso wie Protestaktionen gegen seine Räumungspläne. Scheinbar ist dies nun der Versuch das Gesicht zu wahren und sich weiteren Ärger vom Hals zu halten.

Das mit diesem Statement, und dem angeblichen Rückzug aus der Hausbesitzergesellschaft, die Verantwortung für die Räumung nicht aus der Welt ist, sollte Thöne jedoch bewusst sein. Da Thöne mit seinem Geschäftspartner Suitbert Beukler gemeinsam die Räumung absegnen musste, hatte er zu jeder Zeit die Möglichkeit, aus dem „Projekt“ auszusteigen und die Räumung zu verhindern. Angebote, ihm diesen Ausstieg z.B. durch einen Kauf des Hauses zu versüßen, hat es von Seiten der Bewohner_Innen der Liebigstraße 14 gegeben. Die ehemaligen Bewohner_Innen des Hauses dokumentieren ihre Bemühungen auf ihrer Homepage.

Das Thönes Engagement beim Kinderschutzbund weniger Überzeugung als Gelderwerb ist, zeigt nicht zuletzt, dass er unter anderem zwei Kleinkinder samt Eltern aus dem Haus warf. Seine Wohltaten für Kinder scheinen da aufzuhören, wo viel Geld im Spiel ist. Die Glaubwürdigkeit und die Gemeinnützigkeit eines Kinderschutzbundes mit einem Geschäftsführer wie Edwin Thöne ist zu bezweifeln. Abschließend bleibt wohl zu sagen, dass in einer ironischen Sicht auch für Edwin Thöne gilt, „Sich Fügen heißt Lügen!“.

Aus Protest gegen die Räumung fanden in vielen Städten Demonstrationen und andere Aktionen statt. Unter anderem gingen in Dortmund knapp 100 Menschen auf die Straße. Ein Bericht erschien später auf dem Medienportal Indymedia.

Pressespiegel:
Artikel über Thönes Ausstieg und die Proteste in Berlin (Der Westen)

Edwin Thöne in seinem Büro beim Kinderschutzbund Unna