Wie angekündigt, wollten sich am gestrigen Montag Nazis in Unna zu einem so genannten Flash-Mob treffen, um damit den von ihnen als Helden verehrten Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess zu ehren. Bundesweit wurde zu solchen Flash-Mobs aufgerufen, die nur wenige Minuten dauern sollten. Bei diesem Flash-Mob sollte das Schlusswort Hess bei den Nürnberger Prozessen verlesen werden, in dem Hess keine Reue die von ihm und den Nazis begangenen Verbrechen zeigt. In Unna kam es aber nicht zu einem Nazi Flash-Mob, da eine große antifaschistische Mobilisierung dies verhinderte.
Bereits gegen halb sieben versammelten sich auf dem Platz vor dem Kino/ZIB die ersten AntifaschistInnen, um gegen den angekündigten Flash-Mob zu demonstrieren. Bis 19.00 Uhr schwoll die Menge auf weit über 100 TeilnehmerInnen an, die sich aus den verschiedensten politischen Spektren und Organisationen zusammen setzten. Um 19.30
Uhr sollten die Nazis ihren Flash-Mob abhalten, von ihnen war aber weit und breit nichts zu sehen. Um 19.50 Uhr löste sich die Kundgebung nach einem Schlusswort langsam auf. In einem Demozug zog noch ein Teil der Teilnehmenden Richtung Bahnhof.
Es ist nicht nur ein Erfolg, dass die Nazis in Unna nicht öffentlich auftreten konnten, sondern auch, dass sich viele unterschiedliche Gruppen zusammen gefunden haben, um gemeinsam gegen NPD, NWU und Co. zu kämpfen und ihnen offensiv entgegenzutreten. Falls es im Vorfeld der Bundestagswahlen, zu denen die NPD auch in Unna kandidiert, zu NPD-Propaganda-Aktionen kommen sollte, kann mit einem breitem antifaschistischen Widerstand gerechnet werden.