Was tun gegen Rechts!

Nachdem die selbsternannten „Autonomen Nationalisten“ des „Nationalen Widerstand Unna“ in den letzten Monaten vermehrt durch Neonazi-Schmierereien und -Sachbeschädigungen auf sich aufmerksam gemacht hatten, luden die Antifa UNited und der linke Jugendtreff „Backyard Cafè“ am 15. April zu einem offenen Treffen ein. Viele Jugendliche aus Städten des Kreises Unna tauschten sich intensiv über ihre Erfahrungen und Aktionsideen aus. Zur Einleitung warf die Antifa UNited ein Blick auf das Phänomen „Autonome Nationalisten“ und räumte mit einigen „Irritationen“ auf, die das neue Auftreten der Neonazis in der Öffentlichkeit erzeugt. Es wurde deutlich, dass die „Autonomen Nationalisten“ lediglich das Resultat einer Ausdifferenzierung der Neonazi-Szene sind und ihren Ursprung in den sog. Freien Kameradschaften haben. Die Neonazis haben ihren Style geändert, ihre Inhalte sind geblieben: In den letzten Jahren haben sie sich in sämtlichen Jugendkulturen und vor allem beim politischen Gegner „bedient“ – Symboliken und Klamotten wurden kopiert und umgedeutet. Linke Inhalte haben sie nicht übernommen, im Gegenteil hat der offene Bezug auf den Nationalsozialismus sogar noch zugenommen. Hinter ihrem vermeintlichen Antikapitalismus, verbirgt sich nur aggressiver Antisemitismus und Rassismus. Überhaupt haben die „Autonomen Nationalisten“ keinerlei politische Theorie neu entwickelt, ihr Hauptbezugspunkt bleibt die faschistische Ideologie, wie sie auch schon die NSDAP propagiert hat. „Autonomie“ bedeutet für sie lediglich ein bestimmter Kleidungsstil (schwarzer Kapuzenpulli und Cap), die Inszenierung von „Schwarzen Blöcken“ auf Demos und eine formelle Nicht-Mitgliedschaft in Parteien wie der NPD. Letzteres hindert sie allerdings nicht daran, mit der NPD zusammen zu arbeiten, wie bei ihrer „Aktion“ gegen das Anti-Rechts-Konzert in der Lindenbrauerei Unna. Für das dort verteilte Flugblatt (unterzeichnet mit NW Unna und einem Molotow-Cocktail) ist Hans-Jochen Voß – NPD-Chef aus Unna – der presserechtlich Verantwortliche. Allerdings haben sich die Aktionen der Neonazis verändert. Sprühereien, Sachbeschädigungen und Einschüchterungsversuche haben zugenommen, sind aber weitgehend ein Ausdruck von strategie-freiem Aktionismus und dienen der Selbstvergewisserung der TäterInnen, damit schon eine „revolutionäre Aktion für Deutschland“ vollbracht zu haben.

Doch egal, welche Klamotten sich die Neonazi auch anziehen, für uns bleiben sie vor allem eines: Nazis. Nicht frei, nicht sozial, einfach nur Nazis. Und als solche müssen sie von uns in die Schranken gewiesen werden. Da waren sich alle Anwesenden am Mittwoch abend einig.


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Internetseite des Backyard Cafè