RechtsRock – Wie die Neonazis die Musik als Ideologieträger nutzen
Am 1. Dezember will der NPD Kreisverband Unna/Hamm zum dritten Mal in Folge eine „Jahresabschlussfeier“ veranstalten. Im letzten Jahr lockte die Veranstaltung über 100 Neonazis in den Kreis Unna. Höhepunkt ist der Auftritt des rechten Liedermachers Frank Rennicke. Bei rechten Jugendlichen ist Rennicke ähnlich bekannt wie die Nazi-Rockbands Landser oder Störkraft. In seinen balladenhaften Liedern arbeitet er sich an sämtlichen Themen der extremen Rechten ab: NS-Verherrlichung, Rassismus, Antisemitismus, Kriegsverherrlichung…
Die rechte Musik gehört zum gewohnten Hörkonsum vieler Jugendlichen und junger Erwachsener und ist als Teil einer Alltagskultur in der “Mitte” der Gesellschaft angekommen. Experten schätzen, dass bereits mehrere Millionen dieser CDs im Umlauf sind. In Deutschland gibt es über einhundert Bands. Zu den konspirativ, vorwiegend von neonazistischen Kadern organisierten Konzerten reisen bis zu 2.000 Besucher an. Um die Bands haben sich in vielen Städten und Regionen eigenständige RechtsRock-Szenen entwickelt. Von dieser Entwicklung hat die organisierte extreme Rechte in den letzten Jahren profitiert, allen voran die NPD und die so genannten Freien Kameradschaften.
Die Neonazis haben erkannt wie sie rechte Musik als Propagandamittel nutzen können. Auftritte von Liedermachern bilden immer öfter das kulturelle Rahmenprogramm von NPD-Veranstaltungen. Im Wahlkampf versucht die NPD mit einer „Schulhof-CD“ gezielt Jugendliche zu werben.
Der Vortrag wird die Geschichte und die aktuelle Entwicklung der rechten Musik darstellen. Aufgezeigt wird, wie Musik als Ideologieträger benutzt wird und welcher politische und gesellschaftliche Sprengstoff der Musik von Rechts innewohnt.
Mit Johannes Lohmann, Referent des Antirassistischen Bildungsforum Rheinland
Dienstag, 27. November 2007 // 20.00 Uhr //
Atelier der Lindenbrauerei // Massener Straße 33-35 // Unna
Hinweis:
Mitgliedern der NPD, DVU, REP oder sog. “Freier Kameradschaften” und “Autonomer Nationalisten”, sowie andere Personen, die der rechten Szene zugehören oder mit ihr sympathisieren oder in der Vergangenheit bereits durch rassistische und antisemitische Äußerungen aufgefallen sind, ist die Teilnahme an der Veranstaltung untersagt. Die Veranstalter behalten sich vor von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen.